Roemers Golden

… vom Sturmhügel

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Basiskommandos

Grundlagen - die Top 4 der Komandos

1. HIER

Hier ist der wichtigste aller Begriffe für einen Hund. Kommt der Hund sicher und immer zurück, darf er auch bei vielen Gelegenheiten frei laufen. Wenn Welpen bei uns mit 8 Wochen abgegeben werden, haben sie bei mir den „hier“ Pfiff gelernt „tüt-tüt“ in die Pfeife und dann wird das Futter serviert. Das haben die Welpen schon mindestens 4 Wochen bei jeder Mahlzeit erfahren und sie lieben alle diesen Pfiff.
Wenn man nun zuhause mit dem Kleinen so weitermacht und Hier immer toll und immer wieder belohnt ist, dann hat man schon eine super Grundlage fürs Leben gelegt. Ich habe keine Ahnung, wie oft man etwas Üben muss, damit es wirklich konditioniert ist, aber es ist oft, sehr oft und noch häufiger.
Der Mensch macht oft den Fehler, dass er meint, ein Hund, der Hier schon ein paar Mal konnte, der wüsste immer, was er machen soll. Das ist nicht so. Lange Monate muss Hier in jeder neuen Situation neu gelernt und verstanden werden. Je mehr Ablenkung, desto schwerer ist es für den Hund.
Da ist Fingerspitzengefühl gefragt. Ich würde niemals meinen Welpen rufen, wenn er so abgelenkt ist, dass er wohl eher nicht kommt. Andersherum: wenn ich ihn rufe, dann hole ich ihn auch und setze das Hier durch. Niemals (und das ist wirklich so gemeint) sollte man ein Kommando geben und es dem Hund überlassen, ob er kommen mag oder eher nicht. Auch ein Zutexten des Hundes bringt keinen Erfolg. Wenn ich lauter werde, nörgelig oder gar wütend, dann habe ich was falsch gemacht.

Bei Welpen ruhig einmal klein machen, dann kommt der Kleine lieber.

Im Welpentraining sollte man immer davon ausgehen, genauso nass und dreckig zu werden wie der Hund.

2. SITZ

Sitz kommt gleich nach Hier. Ich brauche Sitz immer dann, wenn ich den Hund an Ort und Stelle stoppen möchte. Dies kann notwendig sein, wenn z.B. im Freilauf plötzlich im Wald Rennradfahrer entgegenkommen und der Weg zum Rückruf zu weit ist. Anfangs lernt der Hund das Sitz direkt bei mir, später dann auch auf Entfernung.
Sitz heißt „Popo runter und so bleiben, bis das Kommando aufgehoben wird“. Letzeres ist wichtig, weil man sonst permanent Sitz sagen muss, weil der Hund permanent aufsteht…
Auch hier fängt man mit ruhigen und kurzen (kurz sind 5 Sekunden) Übungseinheiten an und steigert sich langsam, immer so, wie es der Hund kann. Wenn der Hund kann, aber nicht will, geht man ein paar Schritte zurück und läßt sich mehr Zeit. Auch hier gilt: Ruhe ist das oberste Gebot. Ja und man darf einem frechen, pubertären Hund auch ab und an mit Nachdruck ins Sitz befördern, wenn er zickt. Aber dazu sollte er vorher schon längst wissen, was er soll.

Sitz üben darf auch Spaß machen. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt!

So soll das nicht! Sich so ranwanzen und dann auch noch vor dem Bein anlehnen geht gar nicht.

Wer zappelt, lernt dann so gerade und still zu sitzen, sonst fällt man nämlich vom Töpfchen.

3. FUSS & Leine

Bevor ich damit anfange, darf der Kleine ein bisschen älter werden. Generell bringe ich meinen Hunden bei, an der richtigen Stelle, nämlich links neben mir zu sitzen und belohne immer diese richtige Stelle. Dabei lasse ich dann anstelle von „Sitz“ das Kommando „Fuß“ fallen. So oft, bis verstanden ist, dass „Fuß“ sitzen links neben Frauchens Fuß bedeutet. Anfangs belohne ich jedes korrekte Sitzen mit Futter. Wenn das verstanden ist, fange ich an mich zu bewegen. Ein Schritt nach vorne „Fuß“ und siehe da in der Absicht, endlich wieder richtig zu sitzen, geht auch er Hund eine Schrittlänge vor und sitzt wieder. Wenn das vor, seitlich und zurück klappt, nehme ich 2 Schritte, dann 3, dann laufe ich einen kleinen Kreis u.s.w.. Dabei dauert eine Übungseinheit 2 Min und kostet mich mindestens 10 Leckerli.  Es geht ja erst einmal um das LERNEN. Hat man das in der Tasche und der Hund weiß, was er soll, dann werden die Leckerli reduziert. Ich übe das mal mit und mal ohne Leine. Theoretisch sollte die Leine beim „Fuß“ beibringen helfen. Bei mir nicht. Meine Hunde laufen alle besser ohne Leine.
Leine ist so ein Thema für sich. Ich hasse es, wenn Hunde an der Leine ziehen. Meine Hunde ziehen alle an der Leine, wenn sie nicht unter Kommando stehen. Ich korrigiere sie jedesmal. So mit 3 – 4 Jahren geben sie auf und dann haben wir Frieden für den Rest ihres Lebens. Wir haben alles probiert, von Stehenbleiben bei jedem Zug, über Futterbestechung, Leinenruck, Richtungswechsel und was weiß ich. Ein Patentrezept habe ich nicht. Aber wie gesagt so mit 3 – 4 Jahren haben sie es verstanden. Wenn hier jemand noch Ideen hat, die schneller funktionieren, bitte Nachricht an mich.

„Natürliches“ Fuß ohne jedes Kommando weil ich die Beute habe.

Hier ist das Prinzip schon verstanden. Fuß ist am linken Bein!.

„Fuß“ mit Leckerli anstatt Leine.

4. AUS

Aus ist das vierte lebenswichtige Kommando. Man braucht es zum Eigenschutz und zum Schutz vom Hund. Leider gibt es viel mehr Dinge, vor denen ich mich ekele als welche, vor denen sich meine Hunde ekeln würden. Leider muss ich ihnen das alles immer aus dem Fang nehmen. Also besteht mein Erziehungsziel aus zwei Teilen:

  • Nimm es gar nicht erst in den Fang!
  • Gib es aus!

Zuerst lernen meine Hunde „gib es aus“. Das üben wir zuhause als Tauschgeschäft. Ich geben dem Hund etwas Nettes, wie ein Spielzeug und nehme dann etwas Supernettes, wie ein Stück Pansen oder ein viel tolleres Spielzeug, in die Hand. Sage in dem Moment, wo der Hund das Spieleug ausspucken will, um an den Pansen zu kommen „aus“, nehme das Spielzeug ab und gebe ihm das supernette Dingens. Dieses Tauschgeschäft üben wir gefühlte tausend Male.

Dann übe ich dasselbe mit gleichwertigen Gegenständen und erst danach fange ich an zu testen, ob Aus auch schon ohne Tausch klappt, einfach, weil wir die Gewohnheit entwickelt haben „Aus“ heißt „Fang auf, Gegenstand zu Frauchen“. Wenn das klappt kommt die Durchsetzungsphase. Nun verlange ich das Aus und setze es durch. Immer. Immer. Immer.

Der Teil “ Nimm es gar nicht erst in den Fang“ ist schwerer. Der verlangt super Aufmerksamkeit vom Menschen und ein punktgenaues NEEEEEEIIIIIIIN im richtigen Moment. Gemeine Menschen, wie ich, provozieren solche Gelegenheiten zum Beispiel mit gekochten Eiern oder ausgelegten Leberwurstschnittchen. Und dann wehe dem Hund, wenn er es wagen sollte…   Ein gelungenes Abrufen muss natürlich fett belohnt werden. Wenn man das so machen möchte, sollte man einen Tag aussuchen, an dem man meint Nerven aus Stahlseilen zu haben und viel Geduld einpacken.